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Online-Exhibitionismus

This article was published on 21st April 2004.
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Kämst du auf die Idee, die gesammelten Schnappschüsse aller Familienfeiern der letzten Jahre an die Litfaßsäule auf dem Marktplatz zu hängen? Bewerbungsunterlagen oder detaillierte Berichte über Ihre Freizeitgestaltung im örtlichen Anzeigenblatt zu veröffentlichen? Das eigene Tagebuch oder die Photoalben der lieben Kleinen in der Bücherei auszulegen? Wohl kaum.

Angesichts der vermeintlichen Anonymität im Internet ist das aber scheinbar etwas ganz anderes: In der irrigen Annahme, sich ausschließlich an einen selbst gewählten Adressatenkreis (“Opa, Oma, Freunde und die netten Kollegen”) zu richten, veröffentlichen private Webmaster und Freizeit-Blogger hemmungslos Bild- und Tondokumente, Tagebücher, Erlebnis- und Erfahrungsberichte, ja sogar akribische Lebensläufe und Zeugnisse.

Im Handumdrehen landen die Bilder oder Texte in den Indizes von Google & Co. Und dass sie dort auch von Fremden gesucht und gefunden werden, illustriert die (vergleichsweise harmlose) Google-basierte Bilder-Show “Random Personal Picture” Finder: Per Mausklick auf “Show me some pictures” werden im Zufallsverfahren ausschließlich Grafikdateien herausgefiltert, deren Bezeichnungen auf automatische Namensvergabe durch Kamera-Software schließen lässt.

via akademie.de

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